Donnerstag, 13. Januar 2011

Über nervige Menschenmassen, Stereotypen und das Phänomen "Mut zur Hässlichkeit".

Hallo meine Lieben,

ich habe bisher nur meinem Tagebuch anvertraut, wie sehr ich Menschenmassen verabscheue. Vor allem auf engstem Raum: Seien es Bahnen, Busse, Einkaufsstraßen, Geschäfte. Gereiztheit resultierend aus Gestank, Stickigkeit, und nervtötenden Personen, die mit ihren ach-so-intelligenten Handys (Anspielung "Smart-Phone"? Das ich nicht lache...), öffentlichen Laptop-Präsentationen und lautem "skypen" die Aufmerksamkeit der Masse auf sich ziehen müssen.
Als könnten diese nicht einfach ihre Schn**** halten.
Kennt Ihr das?

Versteht mich bitte nicht falsch, denn ich praktiziere selbst "People-Watching". Irgendwie bereitet es mir Spaß andere anzuschauen, zu bestaunen, bewerten, sich Anregungen zu holen, oder über diese einfach nur zu lästern, als sei es meine Lebenserfüllung. Irgendwie macht sich jedoch der Eindruck in mir breit, dass sowas wie Individualität in der heutigen Gesellschaft verbannt wurde.
Ich habe keine Lust mehr, mir Anregungen zu holen. Die "Mode" - die es im eigentlichen Sinne schon lange nicht mehr gibt - nimmt das Ausmaß der Monotonie an und findet ihre Zuflucht lediglich in Stereotypen.
Ihr haltet mich jetzt sicherlich für senil und bescheuert, aber lasst mich Euch diese paar Stereotypen einfach vorstellen:


1.) Der/die "Alternative"

Gibt es das noch? Es äußert sich in Szenerichtungen wie "NewRave" (Reden wir hier über Raver, oder Emos? Hach ja... xD) und den unanfechtbaren Begriff der "Independent" Szene. Ach, alles Schrott.
Erkennen wird man diese oder jene Personen an engen Röhrenjeans, seltener auch Cords und Karrierten Hosen, flachen Schnabelschuhen oder Sneakern der Marke Converse, Vans, Kawasaki? Nein vielleicht nunmehr DocMartens?
Mädels schnüren sich ihren Hals gerne mit dicken Schals zu, tragen ihre Haare raspelkurz oder ellenlang, gerne auch Mützen, die aussehen, als hätten sie ihr Leben ausgedient. Im Übrigen sind Parkas in allen Formen, langweilige H&M Mäntel, oder Karo-Jacken mit Fake-fur-Besatz sehr angesagt.
Versucht nicht mit solchen Personen über Politik oder Szene zu sprechen. Es könnte passieren, dass die Konversation ausschweifende "linke" Züge annimmt.




2.) Der "Ich-bin-im-Trend"-Typ

Wie war diese Saison nochmal in? Retro Turbane? Ankle-Boots mit Keilabsatz? Harems-Hose? Trenchcoat? Die Farbe Camel?
Arme Opfer der "Mode". Trends, die teilweise untragbar erscheinen und über Jahre hinweg in Omas-Klamottenkiste eingesperrt wurden, bahnen sich ihren Weg an die Oberfläche *gähn*. Dass die meisten Träger einfach nur bekloppt aussehen, ist niemandem wirklich klar. Wie soll das auch möglich sein, wenn der uns vorgegebene Trend aus der Vogue heute, der Glamour morgen, oder auch der Instyle von vorgestern oder übermorgen, nichts anderes vorlebt.
Der Mensch neigt dazu, die Meinungen anderer für bares Gold zu nehmen, läuft sich die Hacken wund und verschwendet seinen gesamten Tag dafür, der aktuellen Mode hinterherzurennen.
Dumm, dumm, dumm. Sinn für "Individualität", was ist das? Kann man das essen?


3.) Der "Gruppenzwangs"-Typ

>> "Ach, du trägst Lederjacke? Woher? Muss ich haben!".
WITZIG. Jeden tag sehe ich Menschen aufs neue, die in ihren Grüppchen eine gleiche Erscheinung annehmen. Ähnlich wie der zweite Stereotyp jagen sie der Mode nach, allerdings mit diversen Einschränkungen. Vorwiegend tragen diese die Farbe Schwarz. Ist auch nur verständlich: macht schlank, ist genauso langweilig, wie trendy (<- sowas nennt sich "zeitlos") und praktisch, da der Dreck äußerlich nicht sichtbar ist. De facto wirken die Betroffenen etwas, ähm... dunkel?
Sobald sich diese Gruppe für EINE Hose, EINE bestimmte Schuhart, EINE Jacke, EIN bestimmtes Accessoire (gerne auch riesige Kunstledertaschen, in denen sämtliche Dokumente und Sachen herumfliegen und unauffindbar werden) entschieden hat, wird auch NUR diese Zusammenstellung getragen. Wer nicht in das Konzept passt ist komisch, assi und wird vorsorglich ausgeschlossen.
EDIT: Diesen Stereotyp trifft man i.d.R. zu 100% in Sonderschulen vor, aber auch gerne überall, wo sich die Beschäftigung auf primitive Interessen beschränkt.


4.) Der "billig?-will-ich"-Typ

Sonnenbank- und Selbstbräunerflavour, geblichene Filz-Mähnen, Barbie-pinke Lippen und überschminkte Augen. Diesen Typ gibt es auch in der Version "ungebräunt". Fakt ist, dass die Unterscheidung im Kleidungsstil wiederzufinden ist.
Wessen Visage bereits "billig" aussieht, der muss sich nicht billig kleiden - obwohl: Doppelt hält bekanntlich besser. Die postmoderne "Pseudo-Nutte" fühlt sich besonders auf Feiern auf dem Kiez wohl, wo der Alkohol in Strömen fließt. Gerne wird auch roter Lippenstift getragen (der natürlich äußerst schlecht aufgetragen wird, man muss ja seinem Ruf gerecht werden), oder auch dramatisch verschmierte AMUs. Im Sommer wird die Seiden-Strumpfhose, die im Übrigen zum Rest des Outfits nicht passt, geschweige denn zum Hautton einfach weggelassen. Das vereinfacht jegliche weitere Verfügung über das zu kurz geratene Kleidchen...


Sollten Euch weitere Stereotypen einfallen, dann bitte ich um weitere Vorschläge, die unbedingt in die Toplist aufgenommen werden müssen (ich hoffe, dass mein heutiger zynischer Unterton nicht als persönlich aufgefasst bzw. ernst genommen wird :)...).

Was ich Euch damit sagen möchte: MODE GIBT ES NICHT. Aus der Traum.
Alles was es gab oder geben wird, bezieht sich auf Dinge, die in der mehr oder minder peinlichen Vergangenheit verschwunden sind, und wieder heraufgeholt werden.

Ich plädiere für den Mut zur Hässlichkeit und Langeweile, denn damit hat man nichts zu verlieren. Individualität wird es nie geben, egal wie wir uns abmühen werden, die herrscht nur in unserem Verstand vor. Der Verstand ist essenziell. Der Verstand macht uns zu dem, was wir sind, wer wir sind, wie wir sind, wie wir sein wollen und werden.

Bringe Dein Inneres nach außen, wenn Du in der Lage bist zu interpretieren, oder sei einfach nur langweilig und gleich.

Wort zum Freitag!

LG,
Martha.

EDIT: Wer sich jetzt aufregt, hat nicht verstanden, was es mit dem Post (v.a. mit dem Blog) auf sich hat. Es gibt keinen Grund sich aufzuregen, alles nur Satire ;).

3 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  2. Wie wahr, wie wahr, deine aussagen sind! :O
    Ich trage momentan zu 90 % die klamotten meiner Mutter oder sogar oma aus früheren zeiten, weil ich es nicht einsehe füer etwas geld auszugeben, dass ich genausogut, wenn nicht sogar besser zuhause hab. Und ich bin absolut in "MODE". Von allen werde ich gefragt, woher ich dies und das hätte und dann sag ich: Von mama!
    In geschäften gibt es genau das gleiche, nur in schlechterer qualität und schlecht sitzend. Alt bewährt sich! :)
    Liebe grüße und lass dich nicht von irgendwelchen leuten unterkriegen.
    http://schmetterlingskuesse.blogspot.com/

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  3. Hätte von mir kommen können lach.
    guck mal bitte auf meinen Blog überraschung für dich
    http://ravensweltenwirrwarr.blogspot.com/2011/01/liebster-blog-danke-geli.html

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