Mittwoch, 2. Februar 2011

Alltag mal beschissen.

Hallöchen!

Ich habe die Schnauze von meinem Alltag voll. Im Grunde begleiten mich so viele tolle Beschäftigungen, aber irgendwie fehlt mir die Kraf etwas ordentliches zu leisten - kennt das jemand?

Am 14.01.2011 schreibe ich Ökonomie, am 21.01.2011 Methoden der Stadtplanung. Die einzigen beiden Klausuren in diesem Semester, abgesehen von der 10 bis 15 seitigen Hausarbeit für Arbeits- und Studientechniken, der Mappe für Visuelle Darstellung, sowie die Mappe für AutoCAD.
ICH - KÖNNTE - KOTZEN.
Really.

Dann funkt mir auch die Arbeit immer dazwischen. Planungen und Planveränderungen, ohne das ich etwas davon erfahre. Eigentlich sollte ich diese Woche nur am Samstag arbeiten.
"Süße (Wie ich das hasse -.-...), du hast nur Frühschicht am Samstag ^.^!"
Und was ist aus der Frühschicht geworden? Heute Arbeit und Dienstag auch. Wieso erfahre ich nichts davon!? Vielen Dank auch, dass Ihr mich so rechtzeitig informiert!

Wie soll ich denn zum Lernen kommen? Wie soll ich denn dazu kommen, mich rechtzeitig vorzubereiten? Und dann schlaucht die Uni selbst noch so viel Zeit.
Lösung: Ich werde alle "unwichtigen" Fächer schwänzen.
Wenn ich nur daran denke, wieviele Bücher ich mir noch holen will und wieviele Zeitschriften ich mir in den letzten Wochen gekauft habe, die noch nicht mal ansatzweise gelesen wurden!

***

Heute will ich ebenfalls zu Thalia fahren. Bücher kaufen. Ich war nie eine Leseratte. Ich habe nie wirklich viele Bücher gelesen, geschweige denn mich dafür interessiert. Literatur war für mich immer reine Zeitverschwendung. Verbunden mit Isolation von der Umwelt. Lesen, um alleine zu sein. Mittlerweile genieße ich die Momente des Alleinseins, nur um mich vollkommen meinen Büchern und Zeitschriften zu widmen. Ein neues Faible? Don't know.
Ich möchte mir noch eine Vielzahl von Büchern von Haruki Murakami aneignen. Vor allem "Gefährliche Geliebte", "1Q84" oder auch "Kafka am Strand". Seine Art zu schreiben fasziniert mich. In der Tat hat japanische Literatur etwas an sich. Europäische Literatur hingegen lässt mich momentan noch ziemlich kalt. Die Themen sind für einen kreativ-überheblichen Menschen wie mich, der ständig in anderen Sphären schwebt, zu "einfach". Zu bodenständig. Eintönig und sich ständig wiederholend.
Das langweilt mich.

Es kann aber auch gut sein, dass mir schlichtweg die Erfahrung fehlt. Mit Büchern aus der "Biss"-Reihe kann ich nichts anfangen, Harry Potter ödet mich an, und selbst allen sogenannten "Bestsellern" kann ich nicht wirklich etwas abgewinnen. Ich brauche eine Herausforderung beim Lesen, ich muss mich in eine andere Welt hineinfühlen.

So viel zum Thema Literatur.

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Alltag Teil 3. Mein Freund fehlt mir. Ich beschäftige mich viel mit dem Thema "Abnehmen". Seitdem ich mir den Ratgeber von Kathrin Zöhrer zugelegt habe ("Schlank durch die Kraft der Gedanken - Däumeln Sie ihre Pfunde weg") scheint mir mein Ziel greifbar zu sein. Nach zwei Wochen habe ich schon fast 2 Kilo verloren und das ist doch mal ein guter Erfolg. Leider komme ich nicht wirklich dazu meinen Affirmationen morgens und abends nachzukommen.
Ich bin ständig müde. Ich überlege sogar mir einen Vorrat an Coffeinum zu holen, damit ich funktioniere. "Funktionieren". Ich fühle mich wie eine Maschine.

Nebenher lese ich Marya Hornbachers "Alice im Hungerland". Faszination und Schrecken zugleich. Ein besseres Buch zum Thema Essstörung wird es wohl nicht geben. Sie schreibt mit so einem weiten Horizont, dass ich mich in ihre Situation nur zu gut hineinfühlen kann. Einiges kommt mir selbst sehr bekannt vor, anderes widerum ist es mir fremd und das soll auch so bleiben. Ich habe nie gekotzt oder mich in ein unrealistisches Extrem hineingesteigert. Was ich will, ist einfach nur dünn und glücklich zu sein. Alle meine Probleme mit einem gestärkten Selbstbewusstsein zu bekämpfen. Für meinen Freund attraktiv zu sein und sich gleichzeitig selber als "schön" zu empfinden.

***

Ich rauche. Viel. Zu viel.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass alle essgestörten einen Hang zum Rauchen haben. Zigaretten als Ablenkung vom Einöd des Alltags. Als Zeitüberbrücker. Als Genussmittel. Als Begleiter zum Kaffee. Als Ablenkung vom Essen.
Ich weiß, dass ich demnächst aufhören werde, deswegen genieße ich noch die Zeit die mir übrig bleibt (das hört sich beinahe so an, als wäre ich kurz vorm Tod).

Eine Frage, die ich mir seit kurzem stelle ist, wieso ich das Gefühl habe, dass mein Freund nicht möchte, dass ich publiziere, dass ich offen rede. Vielleicht wäre ich gelassener. Vielleicht stelle ich mir selbst diese Art Barriere auf. Ich weiß noch, als ich den Link für meine Blogs angeben wollte und er sagte "Nein Schatz. Lass es. Du führst ein Leben, welches für andere unverständlich ist. Willst du, dass selbst die Leute, die dich kennen, mehr über dich erfahren als nötig?". Ich weiß nicht einmal, ob er das genau auf diese Weise gesagt hat, aber es ist irgendwie haften geblieben.
Ich kann nicht einmal mit ihm polnisch reden (sein Argument: "Es könnte hier Leute geben, die uns verstehen!"), über Dinge die vielleicht anstößig, oder sexuellen Ursprungs wären. Das enttäuscht mich unglaublich. Ich muss meine impulsive Art unterdrücken. Meine Gestikulation, meine Lautstärke, ja, sogar die art WIE ich spreche und WAS ich spreche.
Als müsste ich mich vor meiner Umgebung verstecken.
Wenn ich ihm sage "ich würde gerne mit dir schlafen" (egal wie leise ich es sage, manchmal sogar etwas lauter), oder ihm zur Demonstration meiner Wut auf andere gegen den Oberarm haue, dann verfällt er in seine pragmatisch-abfällige Position. Entweder er flüstert mir zu, dass das was ich mache nicht in Ordnung ist, oder er wird peinlich laut, sodass sich jeder zu uns umsieht.
Mich als Mittelpunkt allen Bösen mit inbegriffen.

Wieso macht er es mir immer so deutlich? Dabei haben wir eine grundsätzlich schöne Beziehung. Sind ehrlich zueinander (bisauf meine Zigaretten), reden offen über alles. Wobei das "Offene" sich auf die eigenen vier Wände bezieht.

Es deprimiert mich.

//Martha.

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